Bestoßen

[932] Bestoßen, verb. irreg. act. (S. Stoßen,) mehrmahls an etwas stoßen; am häufigsten in figürlicher Bedeutung, verschiedene mit einem Stoße verbundene Arten der Bearbeitung auszudrucken. So bestoßen die Pergamentmacher die Löcher an den Fellen, wenn sie solche eben stoßen. Bey den Metallarbeitern und Kammmachern ist bestoßen, mit groben Feilen befeilen. Beyde haben dazu besondere Bestoßfeilen, die letztern aber auch einen Bestoßnagel, woran das Horn im Bestoßen angestämmet wird. Bey den Tischlern und andern Holzarbeitern ist bestoßen mit dem Bestoßhobel oder Schrupphobel aus dem Groben behobeln, und die Schriftgießer bestoßen, d.i. behobeln, die gegossenen Buchstaben in einem eigenen Bestoßzeuge, welches ein dicker Klotz mit einer Rinne und einem Keile ist, die Schriften darin zu befestigen. So auch die Bestoßung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 932.
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