Betrübt

[947] Betrǖbt, -er, -este, adj. et adv. welches eigentlich das Participium des Verbi betrüben ist. 1) Betrübniß empfindend. Betrübt seyn, werden. Er kam sehr betrübt zu Hause. Ein betrübtes Gemüth. Die Nachricht machte mich sehr niedergeschlagen und betrübt.


Sey nicht um mich betrübt,

Cron.


2) Betrübniß verrathend. Ein betrübtes Gesicht. Er sahe sehr betrübt aus. 3) Betrübniß zum Grunde, zum Gegenstande habend. Betrübte Gedanken. 4) Betrübniß erweckend, für betrübend. Betrübte Umstände. Das ist betrübt. Allein dieß war für ihn betrübt, Gell. Ein betrübter Fall. Es laufen betrübte Nachrichten ein.

Anm. Für betrübt, Nieders. drövt, bedrövt, gebraucht Ottfried gidruabit, Notker truobmuotig, und der heutige Oberdeutsche zuweilen leidmüthig.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 947.
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