Bräune, die

[1165] Die Bräune, plur. inus. 1) Die braune Farbe im Abstracto. Die Bräune des Gesichtes, des Kupfers, der Kastanien. In welcher Bedeutung aber dieses Wort wenig gebraucht wird, indem in den meisten Fällen das Indeclinabile das Braun dafür üblich ist. 2) In dem Bergbaue wird so wohl eine gewisse räuberische Erzart die Bräune, und das Braunerz genannt, als auch ein angeflogenes braunröthliches Wesen an dem Gesteine, welches für ein gutes Zeichen in der Nähe befindlicher reichhaltiger Erze gehalten wird, und eigentlich eine Eisenerde von verwitterten Kiesen ist. 3) Eine Krankheit des Halses bey Menschen und Thieren, welche sich durch die Entzündung der Theile der Luftröhre und des Magenschlundes äußert, und diese Theile braunroth färbet; die Kehlsucht, Halssucht, Angina Synanche, Nieders. Brun, Böhm. Prym. Unter den Thieren sind besonders die Pferde, das Rindvieh und die Schweine dieser Krankheit ausgesetzet. Eine gefährliche Art derselben bey den letztern, wo der Tod in vier und zwanzig Stunden erfolget, wird im gemeinen Leben das wilde Feuer genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1165.
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