Brache, die

[1141] Die Brāche, plur. die -n. 1. Von dem Nebenworte brach, und da bedeutet es, 1) die Ruhe, welche man die Äcker genießen lässet, nachdem sie zwey Jahre bearbeitet worden; ohne Plural. Der Acker liegt in der Brache. 2) Ein Acker selbst, welcher brach lieget, oder brach gelegen hat. Korn in die Brachen säen. In der Lausitz ist in eben dieser Bedeutung auch das Wort Ruhe üblich. Das Kraut wird auch in Ruhe gezeuget, heißt es bey dem Leopold, d.i. in Brachäckern. Die Ruhesaat ist daher eben daselbst die Aussaat, welche in die Brachen kommt. In weiterer Bedeutung wird auch ein Feld, welches vorher nie gebauet[1141] worden, wenn es zum ersten Mahle tragbar gemacht wird, zuweilen eine Brache genannt.

2. Von dem Verbo brachen. 1) Die Arbeit des Brachens, ohne Plural; in einigen Gegenden die Brachfahre. In die Brache ziehen, zum Brachen ziehen. Die Brache ist geschehen, das Feld ist gebrachet. Auch wenn brachen eine in den Weinbergen nöthige Arbeit bedeutet, ist dieses Hauptwort, besonders in Franken, üblich. 2) Die Zeit des Brachens.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1141-1142.
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