Calamank, der

[1292] Der Calamánk, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, ein wollener ein- oder mehrfärbiger Zeug, welcher aber doch mehr gestreift als geblümt ist. Daher ćalamanken, das Bey- und Nebenwort, von Calamank. Der geblümte Calamank auf Damastark ist jetzt unter dem Nahmen des wollenen Damastes am bekanntesten.

Anm. Im mittlern Lateine kommt Calamaucus für eine aus Kamehlhaaren verfertigte Art der Hüte oder Mützen mehrmals[1292] vor, welches durch Versetzung aus Camelaucus entstanden ist, welches in eben derselben Bedeutung vorkommt. S. des du Fresne Glossar. bey dem Worte Camelaucus. Vermuthlich ist hieraus das Franz. Calamanque entstanden, weil man diesen Zeug anfänglich aus Kamehl- oder Ziegenhaaren webte. Man hat in der Handlung noch eine andere Art Zeuge, welche Calamande, Calamandre, oder Calmandar genannt wird, sehr glänzend ist, einen Faden hat, der kreuzweise gehet, und gemeiniglich ganz von Wolle gemacht wird, die man aber auch oft mit Seide und Ziegenhaaren zu vermengen pflegt. Diese Art Zeug ist in den Niederlanden und Frankreich sehr bekannt. S. auch Camelot.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1292-1293.
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