Cloak, die

[1339] Die Cloāk, plur. die -en, aus dem Lat. Cloaca, ein Ort, wo sich die Unreinigkeiten aus den Häusern sammeln, ingleichen der verdeckte Canal, durch welchen sie abgeleitet werden; oft auch das heimliche Gemach selbst. Unsere Deutschen Mundarten sind reich genug an einheimischen Wörtern diesen Begriff auszudrucken, daher man dieses ausländischen Wortes nicht bedarf. So fern durch Cloak ein Canal zur Ableitung der Unreinigkeiten verstanden wird, heißt sie in Wien eine Mehrung, in Obersachsen eine Schleuße, in Schwaben eine Dohle, oder Dolle, bey dem Pictorius ein Ehgraben, in Straßburg die Lache, in dem 1514 gedruckten Deutschen Livius Tobel, in einem Oberdeutschen Vocabulario von 1482 die Burgstraße, u.s.f. So fern es aber nur eine Grube zur Sammlung der Unreinigkeiten ist, heißt sie eine Schwindgrube, in der niedrigen Mundart eine Schundgrube, im Nieders. eine Göringe. In einem 1477 gedruckten Deutsch-latein. Vocabular. wird tristiga durch eyn volger oder schande, vel cloaca, übersetzt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1339.
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