Contrast, der

[1349] Der Contrást, des -es, plur. die -e, in den schönen Künsten, die Mannigfaltigkeit in den Bildern und Vorstellungen, in Beziehung auf ihre Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit, ohne Plural. Wenn z.B. von drey Figuren in einem Gemählde, die eine von vorn, die andere von hinten, und die dritte von der Seite vorgestellet wird, so entstehet daraus ein Contrast. In engerer Bedeutung, die Verbindung zweyer dem Anscheine nach entgegen gesetzter Vorstellungen, um die eine durch die andere anschaulicher zu machen. Das ist freylich ein seltsamer Contrast! Die Vernunft und die Narrheit! Zwey allerliebste Gegenbilder! Weiße. Ingleichen solche Bilder und Vorstellungen selbst, mit dem Plural. Daher das Verbum contrastiren, so wohl als ein Neutrum, eine jede Figur muß mit den andern Figuren ihrer Gruppe contrastiren, d.i. anders gestellet, angeordnet u.s.f. seyn; als auch als ein Activum, den Contrast, d.i. Mannigfaltigkeit, und in engerer Bedeutung, Gegenbilder hervor bringen. Aus dem Französ. und Italiän. Contraste und Contrasto, welches wieder aus dem Latein. contra statio zusammen gesetzet ist, und eigentlich Entgegenstellung bedeutet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1349.
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