Dünne, die

[1578] Die Dünne, plur. die -n, das Hauptwort des vorigen Beywortes. 1) Die dünne Beschaffenheit eines Körpers, ohne Plural; in den Monseeischen Glossen Thunni, in welcher Bedeutung es aber wenig vorkommt, doch vielleicht noch öfter, als die von andern statt dessen gewagten Dünnheit und Dünnigkeit. 2) Gewisse dünnere Theile des menschlichen und thierischen Körpers. So werden die Schläfe am Haupte in einigen Gegenden die Dünnen, in andern aber die Dünnungen, Dünningen, genannt, welche schon bey dem Raban Maurus die Thunuuengin, die Dünnwangen, im Schwed. aber Tinning heißen. Andere, doch auch nur gemeine Mundarten, nennen den dünnern und weichern Theil zu beyden Seiten des Leibes unter den Rippen an Menschen und einigen Thieren, welcher im gemeinen Leben auch die Weichen, an den Pferden die Flanken, und bey den Jägern die Flähmen heißt, die Dünne, oder Dünnung, wofür Opitz das Dünne gebraucht.


Dem hast du seinen Leib am Dünnen aufgerissen,

Opitz.


Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1578.
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