Dampfen

[1381] Dampfen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. 1) Dampf von sich geben. Die Kohlen dampfen. Der Kalk dampfet, wenn er gelöschet wird.


Es dampfte die Küche

Hohen Geruch von Braten, Pasteten und kräftigen Brühen,

Zachar.


Wiehernd steigen die Pferde der Sonne mit dampfenden Nasen

Aus den Fluthen herauf,

Zachar.


2) In Gestalt eines Dampfes aufsteigen.


Für seine Laster auch

Dampft hoch empor der Rauch

Seiner Opfer,

Cram.


3) Dampf verursachen. So bedeutet dampfen, im Tobaksrauchen einen starken Dampf machen.

Anm. Im Nieders. lautet dieses Zeitwort dampen, im Dän. dampe, in einem alten in Oberdeutschland 1482 gedruckten Vocabulario tympfen, im Oberdeutschen aber dämpfen.

[1381] Komm rühre nur der Berge Spitzen an,

So dämpfen sie, daß niemand sehen kann,

Opitz Ps. 144.


Welche Form auch Luther beybehalten hat. Sie dämpfen, wie ein Feuer in Dornen, Ps. 118, 8. Ehedem wurde dampfen auch für dämmen oder schwelgen gebraucht, wovon Frisch einige Beyspiele anführet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1381-1382.
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