Draußen

[1538] Draußen, ein Nebenwort des Ortes, welches aus dar außen zusammen gezogen ist, und den Ort außerhalb des Ortes, wo wir uns befinden, besonders außerhalb des Hauses, andeutet. Er ist nicht in dem Hause, er ist draußen, außerhalb des Hauses. Sagte ers seinen beyden draußen, 1 Mos. 9, 22, die sich draußen außerhalb des Gezeltes befanden, nach einer ziemlich harten Figur. In der Deutschen Bibel wird dieses Wort oft figürlich, für in der Fremde, außerhalb unserer bürgerlichen oder kirchlichen Gemeinschaft, gebraucht, welche Figur aber im Hochdeutschen nicht üblich ist. Deiner Mutter Tochter, daheim oder draußen geboren, 3 Mos. 18, 9. Denn was gehen mich die draußen an? 1 Cor. 5, 12. Wandelt weislich gegen die, die draußen sind, Col. 4, 5.

Anm. Bey dem Ottfried lautet dieses Nebenwort tharuze, und einige Jahrhunderte nach ihm da ußen. Man hat dieses Wort getadelt, so wie droben, drunten u.s.f. Allein in dem täglichen Umgange ist es doch unentbehrlich. Die vollständige Form daraußen ist im Hochdeutschen nicht üblich. S. auch Haußen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1538.
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