[1548] Die Dreyfaltigkeit, plur. car. 1) Die Eigenschaft des höchsten Wesens, nach welcher dasselbe aus drey Personen bestehet. Die Dreyfaltigkeit Gottes. 2) Dieses höchste Wesen selbst. Die hochgelobte Dreyfaltigkeit. In beyden Bedeutungen ist es größten Theils veraltet, wenigstens sehr unbequem, den Begriff der christlichen Kirche von dem höchsten Wesen auszudrucken, welches schon Luther eingesehen, und daher das Wort verworfen hat. Indessen ist es nach dem Lat. triplex und Triplicitas gebildet, welches Prudentius, Rabanus, und andere Schriftsteller der mittlern Zeiten zuweilen von Gott gebraucht haben. So gebraucht schon Isidors Übersetzer das Beywort dhrifaldu; und in einer Urkunde von 1180 bey dem Schilter findet sich auch das Hauptwort Driualtickait, späterer Beyspiele zu geschweigen. Die ältern Schriftsteller hatten noch ein anderes Wort, die Gegenwart dreyer Personen in dem göttlichen Wesen auszudrucken, die Dreyheit, bey dem Isidor Drioheid, bey dem Notker Drisgheit, im Angels. Thrinihade, von Hade, Heit, Person, S. Heit. Da auch dieses die Einigkeit des Wesens nicht mit ausdruckte, so setzt Notker hinzu Drisgheit in Einigkeit. S. Dreyeinigkeit.