Durchstänkern

[1607] Dúrchstänkern, verb. reg. act. Ich stänkere durch, durchgestänkert. 1) Mit Gestank erfüllen, im gemeinen Leben. Das ganze Zimmer durchstänkern. 2) Genau durchsuchen, in den niedrigen Sprecharten, nach einer von den Hunden entlehnten Figur; auch durchstankern, im Oberdeutschen durchstochern,[1607] durchstreunen, im Niedersächsischen durchstakern, durchschnauben, durchschnuppern, durchschnippern, durchnustern.

Anm. Freylich ist die Figur ein wenig hart, wenn man das Wort in der letzten Bedeutung von Gestank ableitet. In Preußen bedeutet stankern in die Höhe steigen, klettern, im Nieders. aber ist stakern so viel als stochern, stören. Durchstänkern, oder wie es in Preußen lautet, durchstankern, könnte also eigentlich bedeuten überall herum klettern, um etwas zu suchen, oder auch durchstören.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1607-1608.
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