Eiland, das

[1677] Das Eiland, oder Eyland, des -es, plur. Oberd. die -e, oder die -länder, eine im Hochdeutschen größten Theils veraltete Benennung einer Insel, welche noch zuweilen in den gemeinen Mundarten und bey den Dichtern vorkommt. Die Ableitungen, der Eiländer, der Bewohner einer Insel, und eiländisch, adj. et adv. von einer Insel herkommend, derselben gehörig, sind im Hochdeutschen eben so ungewöhnlich.

Anm. Im Nieders. lautet dieses Wort gleichfalls Eiland, im Dän. Ejland, im Angels. Ealand, Igland, im Engl. Island, im Holländ. Eylandt. Die erste Hälfte dieses Wortes ist das alte Ei, Ey, im Hebr. אי im Angels. Ig, Eage, im Irländ. Oghe, im Fries. Oge, im Schwed. Ö, im Isländ. Ey, eine Insel. Schon Festus versichert, daß das Ägeische Meer seinen Nahmen von den vielen in demselben befindlichen Inseln habe. Ob aber dieses Wort mit dem alten A, Aha, Wasser, einerley ist, wie Wachter will, oder ob es so viel als rund bedeutet, (S. Ey,) wird sich bey dessen hohem Alterthume wohl nie mit Gewißheit ausmachen lassen. S. auch Auge.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1677.
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