Einschläfern

[1737] Einschläfern, verb. reg. act. in den Schlaf bringen. 1) Eigentlich. Jemanden einschläfern. Ein Kind einschläfern. Die Liebe ist schlauer als die Freundschaft, ihr süßes Pfeifchen schläfert wohl einen Argus ein, Weiße. 2) Figürlich, nachlässig, sicher machen. Man suchte ihn mit einer falschen Hoffnung einzuschläfern. Laß dich durch keine süßen Verheißungen einschläfern. Der Feldherr ließ sich durch die verstellte Unthätigkeit seines Feindes endlich einschläfern. So auch die Einschläferung.

Anm. Das thätige einschläfen, von welchem dieses das Iterativum ist, und welches regulär abgewandelt wird, kommt bey dem Opitz vor:


So wie dein edler Muth

Doch nie nicht eingeschläft.


Und an einem andern Orte:


Ein süßer Wein

Der uns erquickt und schläft die Sinnen ein.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1737.
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