[1781] Die Eiternêssel, plur. die -n, eine im gemeinen Leben übliche Benennung der Brennnessel, besonders der kleinesten Art derselben, welche am empfindlichsten brennet, Urtica urens, L. und auch Heiternessel, im Nieders. Hiddernettel, im Schwedischen Etternässla genannt wird.
Anm. Die erste Hälfte dieses Wortes ist das alte Verbum eitern, brennen, welches das Iterativum von dem veralteten eiten, brennen, ist, und noch zuweilen im Nieders. vorkommt, wo es hiddern lautet. Das Zeitwort eiten, kommt so wohl als ein Neutrum für brennen, bey dem Notker, als auch als ein Activum für hitzen, bey den Schwäbischen Dichtern vor. In demo eite[1781] irsuochtest du mich, im Feuer prüfetest du mich, Notker Kap. 16. S. Heiß, Hitze und Heiter. Das Griech.αιθειν, brennen, hat mit diesem eiten eine sehr sichtbare Übereinstimmung. Die Stachelbeeren werden wegen ihrer Stacheln, welche so wie die Stacheln der Nessel eine brennende Empfindung verursachen, in Baiern und Österreich Eiterbutzen genannt, von Butz, ein runder Körper.