Entbrennen

[1818] Entbrênnen, verb. irreg. neutr. (S. Brennen,) welches das Hülfswort seyn zu sich nimmt, anfangen zu brennen, in der höhern Schreibart. Auf daß der Topf heiß werde, und sein Erz entbrenne, Ezech. 24, 11. Am häufigsten figürlich, von heftigen Begierden und Leidenschaften, besonders der Liebe und dem Zorne. Vor Liebe brennen. Gegen eine Person in Liebe, vor Liebe entbrennen. Wenn Gottes Zorn über uns entbrennen wird. Er entbrannte vor Zorn.


Und nun entbrannt' ihr Durst nach mehr Eroberungen,

Gieseke.


Anm. Schon Ottfried gebraucht das Neutrum inbrennan von der Leidenschaft des Zornes. Ehedem war dieses Wort auch in der thätigen Gattung für anzünden, entzünden üblich, und so[1818] lautet es bey dem Tatian intprennan, und bey den Schwäbischen Dichtern enbrennen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1818-1819.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: