Fach

[4] Fách, adj. et adv. welches nur noch in den zusammen gesetzten Zahlwörtern einfach, zweyfach, dreyfach u.s.f. vielfach, hundertfach, tausendfach u.s.f. vorkommt, und andeutet, daß eine Sache so oft genommen oder wiederhohlet werden soll, als das voran stehende Zahlwort es erfordert. Der Zeug liegt dreyfach. Vierfachen Gold bekommen. In einigen damit zusammen gesetzten Wörtern leidet es auch figürliche Bedeutungen, S. Einfach, Vielfach u.s.f. Ehedem gebrauchte man einfach, zweyfach u.s.f. auch für Ein Mahl, Zwey Mahl u.s.f. Allein im Hochdeutschen ist dieser Gebrauch veraltert, so wie die mit -fältig zusammen gesetzten Wörter dieser Art immer mehr in Abgang kommen. S. Fältig.

Anm. Wachter lässet dieses Wort entweder von dem Latein. vice, oder von dem Wallis. ffaig, vice, abstammen. Allein es ist wahrscheinlicher, daß es zu dem folgenden Hauptworte Fach gehöret, welches ehedem auch eine Falte, eine Reihe bedeutete.


Er zarte ime von theme thiehe

Ain vah there halsborge,


er zog ihm von der Hüfte eine Reihe Ringe des Harnisches, heißt es in dem Fragmente eines alten Gedichtes auf Carln den Großen bey dem Schilter, B. 3092. Das Latein. -plex stammet, so wie das gleichdeutige Deutsche -fältig, gleichfalls von plica, Falte, her. Indessen kommen die mit -fach zusammen gesetzten Zahlwörter bey den ältern Schriftstellern nicht vor, die sich statt ihrer anderer Zusammensetzungen bedienten. Im Nieders. bedeutet vaken oft.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 4.
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