Fersengeld, das

[116] Das Fêrsengêld, des -es, plur. inus. ein Wort, welches nur in der im gemeinen Leben bekannten figürlichen Redensart, Fersengeld geben, üblich ist, d.i. entfliehen. Nach dem Alemannischen Gesetze mußte derjenige, welcher seinen Mitstreiter in einem Gefechte verließ, und ihn dadurch in Lebensgefahr brachte, 160 Solidos zur Entschädigung bezahlen, quod cavum pedis ostenderat; welches vermuthlich der Ursprung des obigen Ausdruckes ist.


Sie sind gehelmte Hasen

Und kommen, Fersengeld zu geben, in den Krieg,

Opitz.


Der es auch von Thieren gebraucht:


Wie wenn die Taube sieht den Habicht auf sich fliegen,

Und giebet Fersengeld.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 116.
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