Fett, das

[122] Das Fêtt, des -es, plur. inus. diejenige weißliche, schmierige und unempfindliche Materie in den thierischen Körpern, welche von dem überflüssigen Nahrungssafte abgesondert wird, und in zarten Pergamenthäutchen befindlich ist. Das Fett abschöpfen, von der Brühe. Jemanden mit seinem eigenen Fette betröpfen, im gemeinen Leben, ihn mit seinem eigenen Vermögen bezahlen.[122] Gänsefett, Schweinefett, Hasenfett, Nierenfett u.s.f. In diesem Verstande ist Fett ein allgemeiner Ausdruck, welcher alle Arten der thierischen Öhle unter sich begreift, besonders wenn sie durch die Wärme noch nicht aufgelöset worden; S. Schmeer, Talg, Speck, Schmalz, Thran u.s.f. In engerm Verstande unterscheiden einige das Fett von dem Talge, und verstehen unter jenem dasjenige Fett, welches nach der Auflösung durch die Wärme weich und schmierig bleibt, unter Talg aber dasjenige, welches nach der Auflösung eine gewisse Festigkeit bekommt. S. auch Feist und das folgende.

Anm. Im Engl. lautet dieses Wort Fat, im Dän. Fit. Der ungewöhnliche Plural kommt 1 Mos. 4, 4 vor: Abel opferte von den Erstlingen seiner Heerde und von ihren Fetten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 122-123.
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