Frank

[264] * Frank, adj. et adv. frey, welches aber im Hochdeutschen veraltet ist, und nur noch im gemeinen Leben in der Redensart frank und frey, d.i. völlig frey, gebraucht wird. Ich bin nun frank und frey, Opitz.


Dann erstlich ist der Mensch geschaffen frank und frey,

Opitz.


Anm. Dieses alte Wort, welches im Engl. und Dän. gleichfalls frank, im Ital. franco, im Franz. franc lautet, ist durch eine nieselnde Mundart, welche den Hauchlauten so gern ein n beyzugesellen pfleget, aus frech entstanden, welches wiederum mit frey sehr genau verwandt ist. Daß dieses Wort nachmahls die eigenthümliche Benennung eines sehr mächtigen Volkes in Deutschland geworden, ist zu bekannt, als daß hier mehr davon gesagt werden dürfe. Eben so unnöthig ist es, die etymologischen Träume anzuführen und zu widerlegen, welche die Sprachforscher und Geschichtschreiber über diesen Nahmen verbreitet haben.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 264.
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