Freveln (2)

[287] 2. Frêveln, verb. reg. act. welches nur in dem Salzwerke zu Halle üblich ist, wo die gesottenen Salzstücke gefrevelt werden, wenn man sie auf die Trockenböden bringet, damit sie daselbst trocknen. Frisch siehet dieses als eine besondere Bedeutung des vorigen Wortes an. Allein es ist ohne Zweifel ein besonderes Wort, welches vielleicht zu dem Schwedischen Raef, eine Stange, oder Refwel, ein Bret, gehöret. Im Oberdeutschen ist Rafen ein Balken oder Sparre, ein Dachraff ein Dachlatte, und Räff ein Saumsattel. S. Raff und Reff. Das F würde alsdann der begleitende Blaselaut seyn, der in so vielen andern Wörtern anzutreffen ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 287.
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