Gäschen

[425] Gschen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches den Schall nachahmet, welchen ein flüssiger Körper im Aufbrausen macht, und im gemeinen Leben auch jeschen, gischen lautet. Das Bier gäscht, wenn es gähret, noch mehr aber, wenn es eingeschenket wird, und einen brausenden Schaum aufstößet. Figürlich auch zuweilen von einem ähnlichen Schalle andrer Körper.


Da gischt er, schäumt und schnaubt,


sagt Opitz von einem Pferde.

Anm. Dieses Wort ist mit gähren genau verwandt, und, so wie jenes, eine Nachahmung des Schalles. Gesende most ist schon im Willeram gährender Most. Bey dem Ulphilas ist geysa anhetzen, im Schwed. gäsa gähren, und im Isländ. ysa aufbrausen. Das Hebr. und Lappländ. Gasch, Gåski, ein Wasserfall, und Franz. Cascade, scheinen einen ähnlichen Ursprung zu haben. S. Gähren, Geist und das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 425.
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