Göttlich

[762] Göttlich, adj. et adv. Gott, oder einem Gotte ähnlich, gleich, vom demselben herrührend, in dessen Wesen gegründet. Das göttliche Wesen. Die göttliche Majestät, die Majestät Gottes. Der göttliche Segen, der göttliche Wille, das göttliche Gesetz. Die göttliche Natur Christi, dessen dem göttlichen Wesen gleiche Natur. Ein göttlicher Eifer, ein Eifer um Gottes willen und den Pflichten gegen Gott gemäß. Einen göttlichen Ursprung haben, von Gott. Ein göttlicher Wandel, 2 Petr. 1, 3, der nach den Eigenschaften und dem Verhalten Gottes eingerichtet ist. Göttlich gesinnet seyn. Eine göttliche Einsicht, welche auf das Zeugniß Gottes gegründet ist. Der große Gedanke, Gott regieret – die Schicksale der Menschen – ist göttliche Beruhigung des Herzens in Anfällen und Leiden, Gell. Der göttliche Adel unsrer Seele, ebend. Ein großer Mißbrauch ist es, wenn dieses Wort von einigen, besonders witzigen Schriftstellern für vortrefflich, in einem hohen Grade vorzüglich, gebraucht wird, da man denn oft von einem[762] göttlichen Verstande, von einem göttlichen Gedanken, ja wohl gar von einer göttlichen Schönheit hören muß.

Im Isidor gotliih, bey dem Notker gotelich, bey dem Kero aber cotohundiu.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 762-763.
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