Geest, die

[468] * Die Geest, plur. inus. in Niedersachsen, besonders in Schleswig und Holstein, hohes oder erhabenes Land, welches daher sandig, trocken und unfruchtbar ist; Geestland, die Heide, im Gegensatze der Marsch oder des Marschlandes.

Anm. Dalin leitet dieses Wort, welches in Ostfrießl. Gaste, in andern Niedersächsischen Gegenden aber Göst, Göse lautet, von dem alten Göya, die Erde, Griech. γƞ und γαια, her, Popowitsch aber hält die Abstammung für ungewiß. Allein es gehöret wohl ohne Zweifel entweder zu dem Dithmarsischen gofe, Schwed. gist, Wallis. gwyste, und Nieders. güst, trocken, unfruchtbar, oder auch zu dem Lat. vastus, und Deutschen wüst; zumahl da im mittlern Lat. auch Gastum so wohl ein unfruchtbares Land, als auch den Brachacker bedeutet. S. Güst. Geestknabbe ist in Niedersachsen ein Schaf vom hohen Geestlande; ein Heideschaf.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 468.
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