Genügen, das

[571] Das Genügen, des -s, plur. car. welches der Infinitiv des folgenden Zeitwortes ist, und besonders in der zweyten Bedeutung des vorigen Wortes üblich ist. Einem ein vollkommenes Genügen, oder vollkommnes, völliges Genügen thun. Das thut mir noch kein Genügen. Davon hab ich noch kein Genügen. Zuweilen auch in dessen ersten Bedeutung.


Wer lobt dich nach Genügen,

O du gewünschte Nacht!

Opitz.


Im Oberdeutschen wurde es auch für Vergnügen, der nächsten Wirkung der Genüge oder des Genügens gebraucht, welche Bedeutung aber im Hochdeutschen veraltet ist.


Dieweil der Bösen Maul in Lügen,

Der Schalk in Schmähen sucht Genügen,

Opitz, Ps. 109.


Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 571.
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