[565] * Der Genieß, des -es, plur. inus. ein im Hochdeutschen veraltetes Hauptwort von dem Zeitworte genießen. 1) Der Genuß einer Sache, bey den Jägern. Den Hunden den Genieß geben, ihnen von dem gefällten Wildbrete das Eingeweide und den mit Brot vermischten Schweiß zu fressen geben, welches Fressen selbst auch der Genieß, ingleichen das Gepfneisch genannt wird. Andere nennen es den Genuß, S. dieses Wort. 2) Der Nutzen, Gewinn. Um Genießes willen in Irrthum des Balaams fallen, Br. Jud. v. 11. Dem Herren viel Genieß zu tragen, Ap. Gesch. 16, 16, 19.
Was vor Zeiten schelmisch hieß,
Heißet ehrlich, bringt Genieß,
Logau.
In dieser Bedeutung wird das Genießchen, auch an einigen Orten im Scherze von einem kleinen Nutzen, von einem Profitchen gebraucht. S. Genießlich. 3) Gemeinschaft, Umgang. Was hat die Gerechtigkeit für Genieß mit der Ungerechtigkeit? 2 Cor. 6, 14.