Gewinde, das

[662] Das Gewinde, des -s, plur. ut nom. sing. von den Zeitworte winden. 1) Die Handlung des Windens; ohne Plural. 2) So viel Garn, als man füglich auf Ein Mahl aufwindet, in einigen Gegenden; Nieders. Windels. 3) Eine Benennung verschiedener gewundener Dinge. An einem Degengefäße ist der mit Draht zierlich umwundene Theil des Griffes das Gewinde. An den Schrauben führen diesen Nahmen die Gänge der Schrauben, wegen ihrer gewundenen Gestalt. An Dosen, kleinen Gehäusen, Thüren u.s.f. ist es eine Art eines zierlichen Bandes, dessen zwey in einander gefügte Theile um einen Bolzen, oder um ein Nieth beweglich sind; Franz. Charnier. In weiterer Bedeutung wird auch an allen Thür- und Fensterbändern der hohle Cylinder, der sich um die Haspe beweget, das Gewinde genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 662.
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