Gimpel, der

[690] Der Gimpel, des -s, plur. ut nom. sing. ein im gemeinen Leben, besonders Obersachsens und Oberdeutschlandes, übliche Benennung einer Art Dickschnäbler oder Finken, welche in Niedersachsen Dompfaffen genannt werden, S. dieses Wort, ingleichen Blutfink. Das Wort Gimpel ist vermuthlich eine Nachahmung des ihm eigenthümlichen Geschreyes. Weil dieser Vogel bey aller seiner Gelehrigkeit sehr einfältig ist, so wird ein einfältiger Mensch in der niedrigen Sprechart auch wohl ein Gimpel genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 690.
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