Girren

[691] Girren, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, und durch Nachahmung den schnarrenden Laut der Turteltauben und einiger anderer Arten des Geflügels ausdruckt.


Wie girrt die zärtere Taube so sanft!

Utz.


Die Taube lacht und girret,

Die Wachtel schlägt,

Haged.


Auf dem mosichten Dach girrt schon der buhlende Tauber

Um die Geliebte herum,

Zach.


Auch figürlich, ängstlich klagen, von dem Girren der Tauben, wenn sie sich nach ihres Gleichen sehnen. Da geht die Unglückselige und girrt ohnmächtige Seufzer unter die gaukelnden Weste, die ihren Spott damit treiben.

[691] Opitz gebraucht kirren von dem Girren der Tauben, S. dieses Wort.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 691-692.
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