Grimmig

[805] Grimmig, -er, -ste, adj. et adv. Grimm, d.i. einen mit Verzerrung des Gesichtes verbundenen Grad des Zornes habend, und darin gegründet. Grimmig aussehen. Ein grimmiges Thier, ein raubgierieges, blutgieriges Thier. Ein grimmiges Gesicht machen. Grimmig werden. Für zornig überhaupt ist es im Hochdeutschen eben so sehr veraltet, als das Hauptwort Grimm. Im gemeinen Leben gebraucht man es noch zuweilen für heftig, fürchterlich, so wie grausam. Eine grimmige Kälte.

Anm. In dem alten Gedichte auf Carln den Großen bey dem Schilter grimmeg, im Nieders. grimstig und gramstig, im Oberdeutschen nur grimm. Das Hauptwort die Grimmigkeit ist im Hochdeutschen ungewöhnlich. Ingrimmisch wird im Oberdeutschen für cholerisch gebraucht.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 805.
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