Hüpfen

[1329] Hüpfen, verb. reg. neutr. welches, wenn es eine einfache Handlung bezeichnet, das Hülfswort seyn bekommt, und diejenige Bewegung ausdruckt, da ein Geschöpf sich schnell ein wenig in die Höhe hebet; da es denn einen geringern Grad der Erhebung ausdrucket als springen. Die meisten Vögel können nicht anders als hüpfend gehen. Vor Freuden in die Höhe hüpfen. Da sie den König David sahe hupfen (hüpfen) und spielen, 1 Chron. 16, 29. Er ist in die Höhe gehüpfet. Der Vogel ist in das Wasser gehüpfet. Wenn es aber eine zusammen gesetzte Bewegung, ein mehrmahliges Hüpfen bedeutet, so bekommt es das Hülfswort haben. Wir haben den ganzen Tag gehüpfet und gesprungen. Wie hüpfet mein Herz vor Freude, daß ich mich nunmehr mit allem vereinigt sehe, was ich liebe, Weiße. Die Kinder hüpften mit frohem Gewühle um ihn her, Geßn. Ihr Wellen, hüpfet sanft ums Schiff, ebend.

Anm. Im Oberd. hupfen, bey den Schwäbischen Dichtern hubben, im Nieders. hippen, huppen und huppern, im Angels. hoppan, im Engl. to hop, im Dän. hoppe, im Schwed. hoppa. Es ist das Frequentativum oder Intensivum von heben, und wurde ehedem auch thätiger Weise gebraucht, daher hepfan im Isidor einige Mahl für das thätige heben vorkommt. Im Schwed. ist yppa noch jetzt heben, S. auch Üppig. Hopp! ist ein im gemeinen Leben übliches Aufmunterungswort zum Springen. Im Oberdeutschen heißt ein Frosch wegen seines hüpfenden Ganges Hopzer, an andern Orten ein Grashüpfer, und in Schonen ist Hoppa ein Pferd, welches mit dem Griech. ἱππος überein kommt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1329.
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