Hadern

[885] Hadern, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. 1) * Eigentlich, zürnen, seinen Haß oder Zorn merklich machen; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, in welcher es in der Deutschen Bibel von Gott gesagt wird. Ich will nicht immerdar hadern, noch ewiglich zürnen, Es. 57, 16. Ps. 103, 9. 2) Aus Zorn oder Unwillen mit Worten streiten, zanken. Wenn Männer mit einander hadern, 2. Mos. 21, 19. Das Volk haderte mit Mose, 4 Mos. 20, 3. Hadere nicht mit jemand ohne Ursache, Sprichw. 3, 30.


O hadre nicht um kleiner Sache willen,

Schleg.


Überhaupt höre ich Segesten mehr hadern als streiten, Sonnenf. Auch von dem Streiten vor Gerichte, von dem Prozessiren, wird es zuweilen im verächtlichen Verstande gebraucht. S. 2. Hader.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 885.
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