Halbig

[914] Halbig, adj. et adv. nur in den niedrigen Sprecharten, besonders Niedersachsens, wo es für halb, von der Zeit, gebraucht wird. Es ist halbig zehen, halb zehen. Ingleichen für so ziemlich, mittelmäßig, ein wenig, halb und halb. Ich kann es halbig errathen. Der Kranke befindet sich so halbig.[914] Er besitzet einige halbige Erkenntniß von der Sternkunde. In dem Munde des großen Haufens lautet dieses Wort bald halbicht, bald halweg, und halwege, welches gleichfalls daraus verderbt worden. Im Bergbaue werden auch die Hebearme an der Pochwelle, welche die Stämpel aufheben, die Halbigen genannt, vermuthlich, weil an jeder Seite der Wälle die Hälfte davon hervor raget.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 914-915.
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