Hecht, der

[1045] Der Hêcht, des -es, plur. die -e, Diminut. das Hechtchen, Oberd. Hechtlein, ein sehr gefräßiger Raubfisch in süßen Wassern, mit einem langen, oben flachen Kopfe und scharfen Zähnen; Esox Lucius L. Frischer oder grüner Hecht, im Gegensatze des eingesalzenen. S. Grashecht, Schüsselhecht, Merzhecht u.s.f.

Anm. In den Monseeischen Glossen Haecid, im Nieders. Heked, im Angels. Hacod, im Engl. Hakot, im mittlern Lat. Hakedus. Entweder von dem noch im Nieders. üblichen hechten, fangen, ingleichen heften, von welchem Worte der Mause- oder Taubengeyer in einigen Gegenden auch der Taubenhacht, und der Sperber der Stoßhächtel genannt wird; oder auch von seinen scharfen Haken oder Zähnen. Um dieses letztern Umstandes willen wird er im Schwed. Gädda, und im Dän. Giedde[1045] genannt, welches Ihre von Gadd, ein Stachel, herleitet, ungeachtet es auch von dem alten Giet, Begierde, (S. Geitz,) abstammen kann, die große Gefräßigkeit dieses Fisches auszudrucken. In einem alten, zu Ende des 15ten Jahrh. zu Augsburg gedruckten Vocabulario, heißt er Snouch, welches mit dem Holländ. Nahmen Snoek von snoijen, schneiden, hauen, abstammet. Die Franz. Benennungen Brochet und Becquet beziehen sich so, wie die Engl. Pike, gleichfalls auf seine scharfen Zähne.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1045-1046.
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