Hiesig

[1173] Hiesig, adj. von dem Nebenworte hier, was hier ist oder geschiehet; zum Unterschiede von dasig. Die hiesige Messe. Ein hiesiger Kaufmann. Der hiesige Wein, welcher hier, in diesem Lande wächset; im Oberdeutschen der hierländische. Die hiesigen Fabriken, welche hier in diesem Orte sind; Oberd. die hierortigen. In eben dieser Mundart ist für hiesig auch allhiesig, dahiesig und hieselbstig üblich. Das s ist vermuthlich um des Wohlklanges willen aus dem r des Nebenwortes gebildet worden, welche beyde Buchstaben ohnehin sehr oft in einander übergehen. S. auch Dasig. In der Adverbial-Form wird dieses Beywort so wenig gebraucht, als dasig, jetzig, nachmahlig, heutig, gestrig, und andere unmittelbar aus Nebenwörtern gemachte Beywörter.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1173.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: