Holm (1), der

[1266] 1. Der Holm, des -es, plur. die -e, bey den Zimmerleuten, in dem Bergbaue u.s.f. der Nahme eines Querholzes, welches oben über zwey Pfähle geleget wird, sie zusammen zu halten. Dergleichen sind z.B. die Oberhölzer an den Feldkünsten, welche die Böcke zusammen halten. An dem Kreuze des Göpels wird dasjenige Holz, welches die Büchse trägt, in der das Kreuz an der Spindel gehet, ingleichen das durchlöcherte Holz an dem Pumpenstocke, worauf das Leder liegt, der Holm genannt. An den Brücken sind die Holme, bey einigen die Holben, die starken Zimmerstücke, mit denen die Pfähle oben mit einander verbunden werden, und welche auch Jochträger heißen.

Anm. In den gemeinen Sprecharten lautet dieses Wort bald Holm, bald Helm, bald auch die Holbe und Hulbe. Es scheinet von halten herzustammen, weil es zwey Dinge am obern Theile mit einander verbindet. So fern es aber sich an dem obern Theile derselben befindet, und ihnen gleichsam zur Bedeckung dienet, kann es mit Helm auch zu hehlen, decken, gehören S. 3. Helm.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1266.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: