Hort (2), der

[1294] 2. Der Hort, des -es, plur. die -e, ein Schatz, eine kostbare Sache, welche man sorgfältig verwahret; ein im Hochdeutschen gleichfalls veraltetes Wort, welches nur noch zuweilen von den Dichtern im Andenken erhalten wird. Bey dem Ulphilas Haurda, im Isidor und bey den folgenden Schriftstellern Hort, im Angels. Hort, im Engl. Hoard, im mittlern Lat. Hordera.


Davon ich der froiden hort gewinne,

Graf Conrad von Kirchberg.


Vnd al der werlte hort

Vns an ir trost ze nihte frumt,

Reinmar der Alte.


Einen geheimen Schatz nennet ein anderer der Schwäbischen Dichter einen Kamerhort. Es gehöret zunächst zu dem Zeitworte hirten, bewahren, und bezeichnet eigentlich eine Sache, welche man sorgfältig verwahret. S. Hirt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1294.
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