Hudel (2), der

[1300] 2. Der Hudel, des -s, plur. die -n, ein nur in einigen Oberdeutschen Gegenden übliches Wort, einen Lappen, einen Lumpen, einen Hader zu bezeichnen, von welchem Worte es nur der Aussprache nach verschieden ist, indem die Endsylben el und er beständig mit einander abwechseln. Ein alter Hudel, ein Küchenhudel, Wischhudel, Reibhudel, Hudelwisch u.s.f. Eben daselbst ist figürlich ein Hudel in der niedrigen Sprechart auch ein Lumpenhund, Hudelmannsgesinde, Hudelvolk, Lumpenvolk, hudelicht und hudelig, lumpicht, lumpig u.s.f. Ohne Zweifel von dem folgenden hudeln, hin und her beweget werden, zumahl da auch Lumpe eine ähnliche Abstammung zu haben scheinet. Im Franz. Haillon, wie souiller von sudeln, Nieders. söhlen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1300.
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