Irrlicht, das

[1398] Das Irrlicht, des -es, plur. die -er, fettige Dünste, welche an sumpfigen Orten aufsteigen, und des Nachts durch die Kälte in schleimige Klumpen verdickt werden, welche sich entzünden und alsdann von der geringsten Bewegung der Luft hin und her getrieben werden; im gemeinen Leben Irrwische, weil sie die Reisenden, welche ihnen aus Unwissenheit folgen, bey der Nacht in die Irre führen. Im gemeinen Leben nennt man sie auch Feuermännchen, in Österreich feurige Männer, Fuchtelmänner, Nieders. Dweerlichter, Querlichter, weil sie in die Kreuz und Quere hüpfen, Dwällechter, von dwelen, irren, Elflichter, von Elf, der Alp, weil der große Haufe sie für eine Art böser Geister hält. In der Feuerwerkskunst sind die Irrlichter oder Irrwische kleine Bränder oder Schwärmer, welche sich auf dem Wasser wie Schlangen krümmen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1398.
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