Jacobiner, der

[1409] Der Jacobīner, des -s, plur. ut nom. sing. aus dem mittlern Lat. Jacobinus. 1) Eine ehemahlige Engländische Münze, welche vermuthlich von dem Könige Jacob, unter welchem sie etwa ausgemünzet worden, ihren Nahmen hat, und welche, nach dem Frisch, 7 Fl. 83/4 Kreuzer, oder 4 Thlr. 18 Gr. gilt. 2) In Paris führen die Dominicaner oder Predigermönche von der Gasse, worin ihr Kloster liegt, den Nahmen der Jacobiner, da denn Französische Schriftsteller in weiterer Bedeutung alle Dominicaner mit diesem Nahmen belegen, welcher von unwissenden Übersetzern auch wohl im Deutschen beybehalten wird. Im mittlern Lateine heißen sie um eben dieser Ursache willen mehrmahls Jacobitae. In den neuesten Zeiten wurden in Frankreich die strengen Demokraten Jacobiner genannt, weil sie ihre Zusammenkünfte in dem ehemahligen Dominicaner-Kloster zu Paris zu halten pflegten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1409.
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