Kübel, der

[1809] Der Kübel, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Kübelchen, Oberd. Kübellein, ein hölzernes rundes Gefäß von verschiedener, gemeiniglich mittlerer Größe, welches oben offen ist, und dessen Durchmesser größer ist, als die Höhe. Zuweilen ist es oben weiter, zuweilen aber auch enger als unten. Die Kübel im Bergbaue, oder Bergkübel, worin Erz und Berge, d.i. Schutt, aus den Bergwerken gezogen wird, sind von verschiedener, zuweilen aber auch von bestimmter Größe, in welchem letztern Falle sie zugleich zu einem Maße dienen. So hält in den Zinnbergwerken, ein Kübel Zinnstein drey Kannen oder Zentner. In den Gärten hat man Kübel, worein die ausländischen Bäume gesetzet werden, da man denn auch wohl große thönerne Äsche zuweilen Kübel zu nennen pflegt. In der Haushaltung hat man Kübel verschiedener Art. Der Melkkübel dienet, die Kühe darein zu melken. An einigen Orten wird auch das Butterfaß der Rührkübel genannt. In einigen Gegenden hat man auch viereckte Kübel; z.B. in den Baruthischen Schmelzhütten, wo der Kübel, so fern er ein Kohlenmaß ist, ein Kasten von Bretern ist, welcher 11/2 Ellen hoch, 13/4 lang und 1 Elle 9 Zoll breit ist, und drey Dresdner Scheffel hält.

[1809] Anm. Im Nieders. Küven, im Angels. Cyfe, im Engl. Keeve, Kive, im mittlern Lat. Caupus, Cubellus, Cubella, Cubellum, Cunella, im Böhm. Kywle, im Pohln. Kubel. Es ist mit Kufe und Küpe genau verwandt, und gehöret mit denselben zu dem zahlreichen Geschlechte des Wortes Kaue. S. dasselbe. Die Endung -el scheinet hier keine Verkleinerung zu bezeichnen, weil es sonst ungewissen Geschlechtes seyn müßte, sondern ein Ding, ein Subject, so daß Kübel eigentlich ein hohles Gefäß bedeutet. S. auch Zuber, welches gleichfalls damit verwandt ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1809-1810.
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