Küche, die

[1810] Die Kǘche, plur. die -n, Diminut. Kǘchlein. 1. Überhaupt, der Ort, wo gekocht wird. In diesem Verstande pflegen die Wollfärber die Tiefe, zu welcher man auf einer Treppe gegen die Ofenlöcher hinab steiget, die Küche zu nennen. 2. In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung, dasjenige Gemach, in welchem die Speisen gekocht oder zubereitet werden. 1) Eigentlich. Eine große, helle, kleine Küche. Die Hofküche, Garküche, Feldküche, Schiffsküche u.s.f. 2) Figürlich. (a) Die Zubereitung der Speisen, und alles was dazu gehöret; doch nur in einigen R.A. Die Küche versehen, die Zubereitung der Speisen besorgen. Die Küche verstehen, die Zubereitung der Speisen. Die Küche bestellen, die Speisen so wohl anordnen, als auch zubereiten. Jemanden über die Küche setzen. (b) Die Speisen selbst; doch nur in der R.A. kalte Küche, kalte Speisen. (c) Im Scherze wird die Grube eines Abdeckers die Feldküche genannt. Du wirst in des Teufels Küche kommen, du wirst zu einer schweren Verantwortung gezogen werden.

Anm. In den Monseeischen Glossen Chuhhino, im Oberd. die Kuchen und die Kuchel, im Nieders. Köke, im mittlern Lat. Cocina, Cochia, Chochia, im Ital. Cucina, im Franz. Cuisine, im Dän. Kiokken, im Schwed. Kök, im Angelsächs. Cycene, im Engl. Kitchen, im Pohln. Kuchnia, im Böhm. Kuchyne; alle von kochen, Lat. coquere.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1810.
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