Küssen, das

[1849] Das Küssen, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Küßchen, Oberd. das Küßlein, ein mit einem weichen Körper ausgestopfter Beutel oder Sack von mittlerer Größe. Ein Sandküssen, Kräuterküssen, Kleyküssen, ein mit Sande, Kräutern, Kleye ausgestopfter Beutel. Ein Nadelküssen, von Kleye, Wolle oder Haaren, die Nadeln darauf zu stecken. Ein Reitküssen, Sattelküssen u.s.f In engerer Bedeutung, ein mit Federn oder einem ähnlichen weichen Körper ausgestopfter Beutel von mittlerer Größe, darauf zu liegen, oder einen Theil des Leibes damit zu bedecken, ein Polster; zum Unterschiede von den größern Betten.

Anm. Im Schwabenspiegel Kussin, im mittlern Lat. Coussinus, Cussinus, Coisinus, Cassina, im Ital. Cuscino, Coscino, im Franz. Coussin, im Engl. Cushion. Entweder von dem Begriffe des Deckens, Bedeckens, so daß es zu Kotze, eine Decke, gehören würde, zumahl da im Böhm. Küze noch die Haut bedeutet; oder auch wegen der innern Höhle, da es zu 8. Katze, dem Hebr. כיס, ein Beutel, Kaue und andern dieses Geschlechtes gehören würde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1849.
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