Kalfatern

[1469] Kalfātern, verb. reg. act. in der Schifffahrt, die Ritzen und Löcher eines Schiffes verstopfen und sie hernach mit Talg, Pech und Schiffther überziehen, damit das Wasser nicht eindringe; dichten. Daher der Kalfaterer, eine dazu bestimmte Person auf jedem Schiffe, welche die Aufsicht über diese Arbeit führet, und auf großen Schiffen noch einen Oberkalfaterer über sich hat. Im Nieders. bedeutet es auch figürlich, bearbeiten, ingleichen mit Geschäftigkeit zu Stande bringen.

Anm. Im Nieders. gleichfalls kalfatern, im Holländ. calfatern, im Schwed. kalfatra, im Franz. calfater, im Ital. calfattare, im mittlern Lat. calafatare, im mittlern Griech. καλεφατειν. Frisch und andere leiten es von dem Franz. Cale, der Untertheil des Schiffes, und fait, Ital. fatto, her; eine Ableitung, welche, wenigstens was die letzte Hälfte betrifft, ein wenig gezwungen ist. Im Engl. ist dafür to calk, und im mittlern Lat. auch expalmare üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1469.
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