Kaltsinnig

[1474] Kaltsinnig, -er, -ste, adj. et adv. von kalt und Sinn, eigentlich, kalt gegen Dinge außer sich gesinnet, aller lebhaften Empfindung in Ansehung derselben beraubt, und darin gegründet; gleichgültig. Sehr kaltsinnig studiren, ohne einen merklichen Grad der Begierde. Eine kaltsinnige Antwort. Ein kaltsinniges Lob, welches keine Theilnehmung des Herzens verräth.[1474] Ob wir ihr kaltsinniges Gespräch von der Freundschaft hören oder nicht, Gell. Bey den Jägern ist der Hund kaltsinnig, wenn er nicht munter sucht, und die gefundene Fährte bald wieder verlässet. In engerer Bedeutung, Mangel der Neigung gegen jemand habend, und darin gegründet. Jemand sehr kaltsinnig empfangen. Ein kaltsinniges Betragen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1474-1475.
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