[1551] Der Kêrbzèttel, des -s, plur. ut nom. sing. eine vornehmlich ehedem übliche Art von Urkunden, da man zwey gleichlautende Urkunden auf einander legte, und einerley Kerben darein schnitt, um in streitigen Fällen die echte Richtigkeit derselben zu beweisen. Oft wurde auch eine einzige Urkunde durch solche Kerbschnitte in zwey oder mehrere Theile getheilet, und solche den Parteyen in eben dieser Absicht übergeben. Im mittlern Lat. heißen sie Chartae dentatae, indentatae, Dentaturae u.s.f.