Kiefe (2), die

[1566] 2. Die Kiefe, plur. die -n, in den gemeinen Mundarten einiger Gegenden, 1) die so genannten Fischohren, oder Lustlöcher an den Fischen, besonders im Niedersächsischen, siehe Kieme.[1566] 2) In einigen Gegenden werden die Schoten der Erbsen Kiefen genannt; nicht, wie Frisch will, weil man sie gleichsam aufkauen oder aufnagen müsse, sondern so fern Kiefe in beyden Bedeutungen zu den Wörtern gehöret, welche einen hohlen Raum bezeichnen, S. Kaue, Kober, Kuffer u.s.f. In Franken werden die Schoten von eben diesem Stamme Kiesel oder Kysel genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1566-1567.
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