Kitzelig

[1594] Kitzelig, zusammengezogen kitzlig, -er, -ste, adj. et adv. 1. Eigentlich, fähig leicht Kitzel zu empfinden, in der eigentlichsten Bedeutung des Hauptwortes, fähig leicht gekitzelt zu werden; am häufigsten als ein Nebenwort. Kitzelig seyn. An einer Stelle des Leibes kitzelig seyn. Nieders. kiddelsk, Schwed. kitslig. 2. Figürlich. 1) Empfindlich, in der vertraulichen Sprechart, doch nur im engern Verstande, fähig leicht Unwillen über etwas zu empfinden, fähig sich leicht für beleidiget zu halten. In der Ehre ist er sehr kitzelig. Nieders. kiddelhaarig. 2) Eine kitzelige Sache, in der vertraulichen Sprechart, eine bedenkliche Sache, welche mit Behuthsamkeit behandelt werden muß.

Anm. Von vielen wird dieses Wort kitzelich, kitzlich geschrieben. Allein, wenn es die Ableitungssylbe lich bekommen soll, so muß auch das l verdoppelt werden, und man muß kitzellich schreiben und sprechen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1594.
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