Klemmen

[1624] Klêmmen, verb. reg. act. 1) Sehr drücken. Der Schuh, das Kleid klemmet mich. 2) In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung, vermittelst zweyer harten Körper von beyden Seiten sehr drücken. Sich klemmen, oder sich den Finger klemmen, mit dem Finger zwischen zwey solche Körper gerathen. Bileams Eselinn drängte sich an die Wand und klemmte Bileam den Fuß an der Wand, 4 Mos. 22, 25. Sprichw. Wer sich zwischen Vettern und Freunde stecket, der klemmet sich. So auch in den Zusammensetzungen abklemmen, einklemmen. In beklemmen ist es auch im figürlichen Verstande üblich.

[1624] Anm. Bey dem Winsbeck klemmen, bey dem Hornegk chlamen, im Nieders. gleichfalls klemmen, im Schwed. klaemma. In einem andern aber damit genau verwandten Verstande bedeutete es ehedem auch theils kleben, wie noch das Engl. to clamm, theils mit Klauen oder Haken fest halten. S. Klamm, Klammern 2, und Leim, von welchem Worte es durch den vorgesetzten Gaumenlaut gebildet worden. Ehedem wurde es irregulär abgewandelt, welche Form noch in beklommen üblich ist, siehe Beklemmen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1624-1625.
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