Knaupeln

[1654] Knaupeln, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, und in der vertraulichen Sprechart eigentlich für nagen gebraucht wird, in weiterer Bedeutung aber auch harte Dinge in kleinen Bissen essen bedeutet. An einem Knochen knaupeln. Den ganzen Tag knaupeln, harte Sachen aus der Tasche essen. Ingleichen figürlich, sich mühsam mit einer Sache beschäftigen, ohne weit in derselben zu kommen. Das Geknaupele um mich herum währet nun beynahe schon eine Stunde, Weiße. Knaupelt sie noch an ihrer Tugend? ebend.

Anm. Im Nieders. knibbeln, knabbeln, gnabbeln, gnaueln. Es ist das Diminut. von dem Nieders. knappern, knuppern, trockne Sachen mit einem Gerassel zerbeißen, (S. Knappsack,) welches wiederum zu den in den gemeinen Mundarten üblichen knauen, gnauen, nagen, gehöret.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1654.
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